Erfahrungen Erfahrungsberichte
Beschneidung Circumcision 
Liebes Circlist Team, ich habe mich ohne medizinische Indikation beschneiden lassen. Da die erste
Operation nicht meinen Vorstellungen entsprach, habe ich gut zwei Jahre danach
noch eine Korrekturbeschneidung durchführen lassen. Jetzt habe ich den Zustand,
der meiner jetzigen Partnerin und mir gefällt. In der Hauptsache habe ich, aber auch
meine Partnerin in dieser Zeit der Entscheidungsfindung mehrfach auf die
Seiten von Circlist zurückgegriffen. Da uns neben den rein sachlichen
Informationen auch die Erfahrungsberichte weitergeholfen haben, möchten wir
auch unsere Erfahrungen anderen zur Verfügung stellen. Die Erfahrungsberichte
meiner Partnerin Antje und mir können Sie publizieren.
Bericht Antje D:
Eigentlich hätte ich mich schon viel früher mit dem Thema Beschneidung beschäftigen
sollen. Vor drei Jahren wurde bei mir eine HPV-Infektion diagnostiziert, d. h.
eine sehr bedenkliche Zellveränderung am Gebärmutterhals. Die Folge Operation
mit Konisation und Laserung innen wie außen sowie sehr schleppender
Heilungsverlauf und schließlich Entwarnung. Es war noch kein Gebärmutterhalskrebs.
Aber es bleibt eine Narbe auf der Seele und Angst vor einer Geburt. Ich gebe zu,
dass ich damals nicht erschöpfend nach dem Wie und Warum gefragt habe.
Bis hierher war also die männliche Beschneidung kein Thema für mich. Ich habe
seit einiger Zeit einen neuen Freund und Partner. Er ist beschnitten und von
Anfang an sehr offen mit dem Thema umgegangen. Die späte Erkenntnis, dass
dieser Schritt Frauen ziemlich viel ersparen kann (s. o. medizinische
Indikation) ist aber nur die eine Seite der Medaille. Die andere, praktische
Seite, ist die, dass ich nie vorher so befriedigenden und tief empfundenen Sex
hatte. Das mag einerseits an uns Beiden als Paar liegen, andererseits liegt es
aber, und das empfinden wir beide so, an diesem unvergleichlich schönen
„Cabriogefühl“. Diese Umschreibung habe ich in einem anderen Beitrag
gelesen und fand ihn so nett, dass ich ihn mir auszuleihen erlaube. Ich kann
jedem Mann nur zu diesem Schritt raten, jeder Frau, sich zu informieren und
jedem Paar, darüber zu reden. Ich jedenfalls möchte mir Sex mit einem
unbeschnittenen Partner nicht mehr vorstellen.
Bericht Karsten D:
Ich hatte nie einen Gedanken an das Thema Beschneidung verschwendet, bis mich eine
neue Partnerin zur Auseinandersetzung mit diesem Thema aufforderte. Sie wollte
die hygienischen und sexuellen Vorteile eines beschnittenen Partners nicht mehr
missen und bat mich darum, einen Urologen für ein Beratungsgespräch
aufzusuchen. Ich ging vollkommen vorurteilsfrei in dieses Gespräch,
mich in seinem Ablauf sehr überrascht hat. Der Arzt stellte in einer kurzen
Untersuchung zunächst fest, dass es keine medizinischen Gründe für eine
Beschneidung gibt. Anschließend versuchte er mich von einer Beschneidung
abzubringen, indem er erklärte, dass eine Beschneidung auch eine Reihe von
schwerwiegenden Nachteilen bzw. Risiken birgt. Ich fragte nach diesen
Nachteilen, da mir bisher keine bekannt waren. Mit dieser Frage verwirrte ich den
Herren vollkommen, denn nach langem Überlegen kamen folgende drei Probleme in
der Reihenfolge ihrer Nennung:
- nach der sehr schmerzhaften Operation kann man eine Woche nur mit gespreizten Beinen
gehen
- die entfernte Vorhaut ist gut für Transplantationen geeignet und steht nach einer
Beschneidung nicht mehr zur Verfügung
- die Beschneidung erschwert eine bestimmte Form einer Harnröhrenplastik, die in
seltenen Fällen einer Erkrankung notwendig wird
Einmal in Mitteilungslaune räumte er dann auch die Vorteile aus seiner Sicht ein, nämlich
ein geringeres Risiko an Peniskrebs zu erkranken und ein erfüllteres
Sexualleben. Für mich war damit die Entscheidung gefallen und der Hinweis des
Arztes auf bereits mehr als 1000 durchgeführte Beschneidungen ließ keinen
Zweifel mehr aufkommen.
Die Beschneidung wurde 2 Wochen später in Freihandtechnik mit Lokalanästhesie
durchgeführt. Schon während der Operation hatte ich das Gefühl, dass der Arzt
keine Ahnung hatte, wie viel Vorhaut er für eine permanent freiliegende Eichel
entfernen musste. Das Resultat war eine medium-tight und medium loose Beschneidung mit einer sehr unsauberen Schnittführung und teilweise unschönen
Narben. Das Frenulum hatte er nicht wie gewünscht entfernt, sondern mit einer
Frenulumplastik verlängert. Diese Operation erfüllte zwar den Wunsch nach
einer sauberen Eichel und einem „fühlbar“ intensiveren Geschlechtsverkehr für
meine Partnerin und mich, entsprach aber optisch nicht meiner Erwartung.
Ich habe etwas mehr als zwei Jahre gewartet, bis sich die Narben nicht mehr verändert
haben, und dann die Entscheidung für eine Korrekturbeschneidung getroffen. Die
Circlist Seiten haben mich zu der Adresse von Dr. Wächter in Fürth geführt.
Nach einer kurzen telefonischen Vorbesprechung bekam ich einen OP-Termin 4
Wochen später. Dr. Wächter ging soweit es nach der ersten OP noch möglich war
auf meine Wünsche ein. Das Ergebnis ist eine low und tight Beschneidung und das
Frenulum wurde auf meinen Wunsch ebenfalls mit entfernt. Jetzt entspricht das
Ergebnis auch ästhetisch voll und ganz dem Wunsch von meiner Partnerin und mir.
Zusammenfassend
möchte ich sagen, dass ich die Vorteile einer Beschneidung nicht mehr missen möchte
und bedaure den Schritt nicht schon eher gemacht zu haben. Ich würde jedem
empfehlen, der die grundsätzliche Entscheidung getroffen hat, eine Beschneidung
durchführen zu lassen, sich über den Operateur genau zu informieren
(Stichwort: positive Einstellung zum Thema, Anzahl der durchgeführten
Operationen) und im Zweifel lieber einen weiteren Weg in Kauf zu nehmen.
Weitere ausführliche Erfahrungsberichte und Bilder gibt es auf den
folgenden Seiten, s. auch Navigation rechts: