Stile & Resultate der Vorhautbeschneidung
Vor der Vorhautbeschneidung:
Vor einem Beratungstermin oder Vorgespräch mit einem Arzt oder Beschneider
sollte man sich gründlich vorinformieren. Es gibt einiges zu bedenken, damit
man mit dem Resultat auch zufrieden ist. Im einzelnen sollte vor der
Beschneidung folgendes geklärt sein:
1. Die Straffheit der Beschneidung (wie
viel Haut wird entfernt)
2. Welche Haut entfernt wird (innere
und/oder äußere Vorhaut)
3. Ob das Frenulum (Bändchen) ebenfalls
entfernt wird

Grundwissen über Vorhaut und Beschneidung:
Man sollte das Hautsystem des Penis als ein einziges Stück röhrenförmiger
Haut, die den Schaft bedeckt, betrachten. Das eine Ende ist an der Unterseite
des Eichelkranzes, das andere Ende am Becken und den Hoden verankert. Bei
Unbeschnittenen reicht die Vorhaut über die Eichel. Vom Eichelkranz bis zur
Vorhautspitze existiert das Doppelte der sichtbaren Haut, da die Vorhaut innen
wieder zum Kranz zurück reicht.
Eine Beschneidung kürzt die Hautröhre. Dazu werden zwei Schnitte gemacht,
die Haut dazwischen wird entfernt und die Enden werden vernäht.
Wenn man ein Stück Papier faltet, so kann man dieses sehr leicht mit einem
einzigen Schnitt schneiden und die beiden Schnittstellen mit Klebeband verbinden
(dies entspricht der Zangenmethode, bei der die Vorhaut lang gezogen und über
der Eichelspitze abgeschnitten wird).
Wenn man das Stück Papier aber vor dem Schnitt nicht faltet, so benötigt
man für das gleiche Resultat zwei separate Schnitte, bevor man die Enden
zusammenklebt (dies entspricht dann der Freihandmethode).

1.
Straffheit:
Die Begriffe "tight" (straff) und "loose"
(locker) sind natürlich relativ zu sehen.
Allgemein kann eine Circumcision dann als "tight"
betrachtet werden, wenn in erigiertem Zustand die Haut nicht oder nur
bis zu max. 5 mm bewegt werden kann und im schlaffen Zustand kein
Hautstück den Eichelkranz berührt.
Bei einer "loose" Circumcision berührt die Haut im
schlaffen Zustand den Eichelkranz, es bildet sich ein Wulst
dahinter, oder bedeckt die Eichel teilweise. Bei einer
vollständigen Erektion liegt die Eichel frei, die Schafthaut hat aber
Bewegungsspielraum.
Naturgemäß gibt viele Varianten dazwischen. Einige Männer
schwören auf eine vollständige Beschneidung, da nur diese alle
Vorteile bietet. Andere möchten einen Vorhautrest zum Masturbieren erhalten. Masturbation ist aber selbstverständlich mit
unterschiedlichen Techniken bei jedem Beschneidungsstil möglich.
Nur bei einer "tight" Circumcision ist es 100% unmöglich,
dass sich Smegma ansammelt, was für Oralsexliebhaber wichtig ist. Auch
ästhetische Gründe spielen oft eine Rolle. Einige Menschen erregt es,
wenn sie einen augenscheinlich beschnittenen Penis sehen. Vor allem wenn
durch die sichtbare Narbe am Schaft erkennbar ist, dass der Eigentümer
sich freiwillig für eine Beschneidung entschieden hat (Bild
links).
Es ist zwar immer möglich, eine "loose" Circumcision zu
straffen. Das innere Vorhautblatt kann aber nicht wiederhergestellt
werden. Vor einer Beschneidung sollte man sich daher absolut sicher
sein, wie "tight" man es haben will und wo die Schnittstelle
platziert wird. Der Arzt muss (innerhalb zu besprechender
medizinischer Grenzen) auf die Wünsche eingehen.

2. Grundtypen der Beschneidung:
Die Penishaut besteht aus
1. äußerer Haut (Schafthaut & äußere Vorhaut)
2. einer begrenzten Menge innerer Vorhaut.
A. Wenn mehr äußere als innere Vorhaut entfernt wird, wird die
Beschneidung "high" (hoch)
B. Wenn mehr innere als äußere Vorhaut entfernt wird, wird die
Beschneidung "low" (niedrig)
C. Wenn möglichst viel Vorhaut entfernt wird, wird die Beschneidung
"tight" (straff)
D. Wenn weniger Vorhaut entfernt wird, wird die Beschneidung "loose"
(niedrig)
So erhält man die vier folgenden Grundkombinationen:
1. A + C = "high and tight"; die Narbe ist von der Eichel
mind. 2 cm entfernt.
2. B + C = "low and tight"; die Narbe ist direkt hinter der
Eichel an der Eichelfurche.
3. A + D = "high and loose"; die Narbe kann in unerigiertem
Zustand entweder im Hautwulst hinter der Eichel sein oder mit der Haut
über diese rutschen.
4. B + D = "low and loose"; die Narbe ist im unerigierten
Zustand nicht sichtbar.


Jede Freihand Circumcision kann "tight" oder "loose"
erfolgen, die Naht kann "high" oder "low" platziert werden.
Vorraussetzung ist, dass der Beschneider erkennt, wieviel er von welcher
Hautpartie (Schafthaut, innerer und äußerer Vorhaut) entfernen darf.
Jeder Penis ist unterschiedlich in Größe und Wachstum bei Erektion.
Männer, deren Penis sich bei einer Erektion extrem vergrößert, werden i.d.R.
bei einer "tight" Circumcision mit glattem Ergebnis im schlaffen
Zustand keinen oder wenig Bewegungsspielraum der Haut bei Erektionen haben. Ist
im erigierten Zustand dagegen noch Hautbewegung möglich, so kann das Ergebnis
im schlaffen Zustand "loose" sein. Diese Männer müssen vor einer
Operation sich über das mögliche optische Ergebnis bewusst werden und
Prioritäten setzen. Männer, deren Penis kaum an Größe zunimmt, haben dieses
Problem nicht und können ihre Eichel vollständig freilegen lassen, sich aber
eine Restbeweglichkeit der Haut bei Erektion erhalten.
Wer sich das sensiblere innere Vorhautblatt erhalten will, der lässt
sich die Naht weiter hinten am Schaft platzieren. Der Schnitt sollte aber
unbedingt im Bereich des inneren Vorhautblattes erfolgen, da dieses besser
durchblutet ist, als das äußere.
Wenn die Schnitte am äußeren Vorhautblatt und der Schafthaut erfolgen,
so kann es zu erheblichen Heilungsproblemen kommen und es besteht im weiteren
die Gefahr einer schwarzen Kranzbildung an der Narbe (Folge mangelnder
Durchblutung).
Wenn im Einzelfall keine anatomischen Probleme bestehen, so gibt es
keinen vernünftigen Grund gegen die Erfüllung der genauen Wünsche des
Interessenten. Hinderlich könnte lediglich das mangelnde Wissen des Operateurs
sein. Dass mehr möglich ist, als die sogenannten Fachleute uns oft glauben
machen wollen, beweisen die Bilder auf diesen Seiten.
Das Wichtigste ist, dass Ihr (und nicht der
Beschneider) mit dem
Ergebnis voll zufrieden seid!
Hier geht es direkt zu den Vorhautbeschneidung Beispielbildern:

3. Frenulum:
Bei jeder Circumcision stellt sich die Frage, ob das Frenulum
(Vorhautbändchen) entfernt, erhalten oder erweitert wird.
Nachteile der Frenulumentfernung:
1. Das Frenulum ist im allgemeinen sehr sensibel und wird insbesondere von
Oralsexliebhabern sehr geschätzt.
2. Die im Frenulum verlaufende Hauptvene wird angeschnitten, was zu starken
Blutungen führen kann (davon können alle, deren zu kurzes Frenulum durch
Überbelastung eingerissen ist, berichten). Die Blutungen können aber durch
einen Nahtstich gestoppt werden.
3. Die Heilungsphase dauert i.d.R. etwas länger, als die der
Circumcisionsnaht.
Vorteile der Frenulumentfernung:
1. Die Entfernung des sensiblen Frenulums hilft i.d.R. bei einem
übersensiblen Penis und/oder dem Problem der vorzeitigen Ejakulation (eine Form
von Impotenz).
2. Das Frenulum ist oft sehr straff und verhindert ein volles Zurückziehen
der Haut. Die Eichel wird bei Erektionen gezerrt.
3. Ein straffes Frenulum (s. Punkt 2. oben) ist bei einer (von Erwachsenen
oft gewünschten) "high and tight" Circumcision hinderlich. Ohne
Frenulum kann der Schnitt dann weiter hinten am Schaft erfolgen.
4. Ein intaktes Frenulum kann bei harter Belastung einreißen, was sehr
schmerzhaft und mit starken Blutungen verbunden ist. Nach Heilung wird die
Flexibilität des Frenulums durch Narbenbildung oft weiter eingeschränkt. Ein
erneutes Einreißen ist dann vorprogrammiert.
5. Bleibt das Frenulum nach der Beschneidung erhalten, so nimmt die Haut an
der Unterseite des Penis eine V-Form an. Dies ergibt kein glattes Endergebnis
und ist daher oft aus ästhetischen Gründen nicht erwünscht.

Zur Entfernung des Frenulums ist lediglich ein kleiner Schnitt von etwa 1 cm
erforderlich. Die Heilung ist ohne Nähen möglich, meistens wird aber doch ein
Nahtstich gesetzt. Wird eine Entfernung des Frenulums mit einer Circumcision
kombiniert, so sollte die Wunde am Frenulum zur Verkürzung der Heilungsphase
vernäht werden. Die Heilung im Frenulumbereich dauert i.d.R. einige Tage
länger, als die der Circumcisionsnaht.
Das erste Foto zeigt, dass die Circumcisionsnaht nahezu perfekt verheilt ist,
während der Bereich des Frenulums noch nicht ganz abgeheilt ist. Einige Tage
später (zweites Foto) ist die Heilung dann insgesamt abgeschlossen.
Bilder Frenulum Entfernung: